Ederseetour 2005

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Ederseetour

vom 13. - 17. Juni 2005

Die Idee zu dieser Tour entstand im Mai. Elke und ich hatten gerade den Führerschein Klasse A bestanden und uns neue gebrauchte Motorräder gekauft. Ganz unerfahren waren wir ja nicht, schließlich fuhren wir schon fast 7 Jahre Motorräder der 125 ccm-Klasse. 

Am Sonntag vor der Abfahrt war der große Tag des Packens. Bei strahlendem Sonnenschein wuchs die Vorfreude auf die kommende Woche. Abends fuhren wir noch mal kurz zu Ramona und Marc. Auch sie waren fleißig am aufladen. Wir besprachen noch mal kurz die eigentliche Route und verabredeten uns für 9.00 Uhr am nächsten Morgen.

Wie verabredet donnerten Marc und Ramona am Montagmorgen auf unseren Hof. Die Gesichter der beiden sagten alles. Sch...e ! Denn das, was wir heute am wenigsten gebrauchen konnten ist eingetreten. Es regnete wie aus Eimern. Und es sah auch nicht so aus, als ob sich das Wetter bessern würde. Wir saßen in unserer Küche, schauten aus dem Fenster und überlegten ernsthaft, ob wir wirklich losfahren sollten. Aber ein kurzer Blick ins Internet auf die bekannten Wetterseiten versprach uns neue Hoffnung. Nachmittags sollte der Regen nachlassen und am Edersee schien angeblich schon die Sonne. Also, wir sind ja nicht aus Zucker, schlechtes Wetter gibt es nicht, nur die falsche Kleidung usw.; wir streiften uns die Regenkombis über uns gaben Gas. 

Wir fuhren die Route über die Landstrasse von Hannover über Elze, Holzminden, Höxter, Beverungen, Hofgeismar, Korbach zum Edersee. Dies ist eine Strecke von rund 250 km quer durch das Weserbergland, über kleine Berge hinweg, teilweise an der Weser entlang, und das alles bei strömendem Regen. Auch machte sich die enorme Zuladung bei den einzelnen Bikes in jeder Kurve bemerkbar. Aber wir hatten ja Zeit und ließen es langsam und vorsichtig angehen.

 

 

Gegen Mittag kamen wir in Höxter an und es schien als hätte der Wetterbericht Recht behalten. Der Regen ließ nach und die Sonne zeigte sich auch schon mal. Höchste Zeit, die erste Pause einzulegen. Wir steuerten ein chinesisches Restaurant an und tranken eine Kanne Kaffee. Nach 30 Minuten Aufenthalt fuhren wir weiter, aber immer noch in den Regenkombis. Die Straßen waren immer noch naß und durch die vielen Baustellen, die wir unterwegs passierten, völlig verdreckt. Auch die Farbe der Bikes war nicht mehr zu erkennen. 

Gegen 16.00 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Der Camping- und Ferienpark Teichmann (www.camping-teichmann.de) empfing uns mit offenen Armen. Da das Gebiet rund um den Edersee ein Eldorado für Motorradfahrer ist, hat der Platzwart ein Herz für Motorradcamper. Wir konnten uns einen Stellplatz direkt am See aussuchen. Es war einfach nur spitze, keine 10 Meter vom Wasser entfernt konnten wir die Zelte aufschlagen. Dazu brachte er uns noch eine Festzeltgarnitur, die wir für die Tage kostenlos nutzen durften. Somit war für den nötigen Sitzkomfort auch gesorgt. Aber das Beste übergab er uns noch am Abend: komplett ausgearbeitete Touren rund um den Edersee. Wir waren echt beeindruckt. Elke und ich machen seit zig Jahren Camping, aber so einen Platzwart haben wir noch nicht erlebt. Und auch der Wetterbericht hat gehalten, was er versprochen hatte. Am Edersee schien die Sonne, es hatte dort nicht geregnet, und wir kamen beim Aufbau unserer Zelte richtig in Schwitzen!

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Nachdem alles aufgebaut, ausgepackt und eingeräumt war, hatten wir uns eine Dusche verdient. Die war auch dringend nötig. Wir gingen noch im Restaurant auf dem Campingplatz essen und ließen den Abend mit einigen Drinks gemütlich ausklingen. Die Fahrt steckte uns doch irgendwie in den Knochen, sie war anstrengender als gedacht. Aber trotz allem hat sie Spass gemacht.

Am Dienstagmorgen gegen 8.00 Uhr standen wir auf. Es war herlichster Sonnenschein, und es juckte schon wieder zum Fahren. Nach einem hervorragendem Frühstück direkt am See, starteten wir gegen 11.00 Uhr zu unserer heutigen Tour. Wir ließen es langsam angehen. Die Bikes fuhren sich heute viel besser. Das war ja auch kein Wunder, so ohne Gepäck. Wir nahmen alle Straßen rund um den Edersee mit. Einige fuhren wir sogar doppelt, weil auch hier eine Baustelle der anderen folgte und somit ein Weiterkommen oft nicht möglich war. Wir besichtigten ein altes Gefängnis aus dem Mittelalter, dass heute als Hotel betrieben wird und waren von der Aussicht über den Edersee einfach nur begeistert. Alle Strapazen vom Vortag waren vergessen. Gegen Abend kehrten wir zu unserem Campingplatz zurück nachdem wir uns auf dem Rückweg noch etwas zum Grillen eingekauft hatten. Elke und Ramona bereiteten uns ein festliches Mahl auf unserem kleinen Grill. Marc und ich übernahmen anschließend den Abwasch. Das ist beim Camping normal, Abwaschen ist Männersache!

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Erst jetzt sahen wir ein kleines unscheinbares Zelt, das sich im Laufe des Tages auf der Zeltwiese zu uns gesellt hatte. Einige Zeit später blubberten 2 Motorräder auf die Wiese. Es war ein Ehepaar aus Nordfriesland, das hier einen Zwischenstopp einlegte. Sie kamen von einem Harleytreffen ihres Motrradclubs aus Bayern und blieben 2 Tage hier. Wir kamen ins Gespräch und schon saßen wir den ganzen Abend gemütlich zusammen. Marc und ich fingen an rumzuflaxen, dass wir uns auch einen Namen für unsere Fahrgemeinschaft zulegen sollten. Elke hatte die zündende Idee: HonYaKa. Wir waren alle gleich so begeistert, dass wir spontan ja sagten und erst mal mit einer Flasche Beam Taufe feiern mußten. Es war ein toller Abend, der erst nach Mitternacht endete.

        

 

Für den Mittwoch hatten wir uns eine richtig große Tour vorgenommen: Einmal rund um das 100 km entfernte Rothaargebirge mit Zwischenstopps an der Skisprungschanze in Winterberg und auf dem Kahlen Asten. Weiterhin sahen wir auf der Landkarte, eine Serpentinenstraße, die durch das Rothaargebirge führte. Marc und ich nannten sie kurz den Wurm, und wir wollten ihn unbedingt fahren. Auch die Mädels waren Feuer und Flamme. Gegen 10 Uhr fuhren wir los. Ramona übernahm die Karte und führte uns über richtig tolle Bikerstrassen direkt zum Ziel. Wir umfuhren das Rothaargebirge und ließen uns den Wurm für die Rückfahrt. Wie konnte es anders sein, Baustellenschilder und Rollsplittwarnungen vor der Auffahrt. Also ließen wir es vorsichtig angehen. Zum Glück stellte sich heraus, dass jemand vergessen hatte die Schilder zu entfernen. Jedenfalls war weder von einer Baustelle noch von Rollsplitt etwas zu sehen. Am Ende der Straße angekommen, entschlossen wir uns zur Umkehr um den Wurm erneut zu fahren. Diesmal aber etwas zügiger. Außerdem wollten wir auf dem Gipfel noch in einem Restaurant eine Pause einlegen. Dort angekommen, aßen wir eine Kleinigkeit zum Kaffee und machten uns auf den Weg nach unten. Ramona fuhr als Erste. Es war beeindruckend, die Landschaft, die Straßen und überhaupt. Es konnte fast gar nicht mehr besser werden. Plötzlich nahm unsere Tour jedoch ein jähes Ende. Ramona rollte in der Bergabpassage einfach aus und blieb stehen. Ich bremste neben ihr und sah schon den Grund. Ihre Kupplung hatte sich verabschiedet. Und nicht etwa nur ein gerissener Seilzug, nein wie sich später herausstellte war das Kupplungslager gebrochen. Es ist schon traurig, da fährst Du eine der schönsten Touren überhaupt, und dann soetwas. Ramona heulte wie ein Schloßhund und wir konnten sie einfach nicht trösten. Dazu kam, dass es in dieser Gegend an jeder Ecke eine Traktorwerkstatt gab, aber nicht eine einzige vernünftige Motorradwerkstatt. Es war ein Schock, 150 km vom Campingplatz entfernt und über 400 km von zu Hause. Ein Weiterfahren mit dem Bike war unmöglich. Es half alles nichts, das Bike mußten wir in einer Traktorwerkstatt unterstellen und später abholen. Ramona setzte sich bei Marc mit aufs Bike und wir fuhren auf direktem Weg zurück zum Campingplatz.

Zwischenzeitlich hatte ich mit meinem Schwager in spe telefoniert. Er ist Kawasaki Vertragshändler (www.mct-lohmann.com) in Langenhagen. Auch er sagte nur: Laß das Bike da stehen und hol es später ab. Vorort kannst Du nichts reparieren. Ich vereinbarte mit ihm, dass ich am nächsten Tag von ihm einen Anhänger abhole um Ramonas Bike nach Hause zu bekommen. Jetzt weinte Ramona vor Freude, sie hatte bis dahin keine Idee wie sie ihr heißgeliebtes altes Mädchen nach Hause bekommen würde. Den Abend verbrachten wir mit Grillen und etwas Trinken vor unseren Zelten am See. Marc teilte mir noch mit, dass er mich auf gar keinen Fall allein nach Hannover fahren lassen würde. Ich mußte es so hinnehmen.

Am Donnerstagmorgen standen wir sehr früh auf, Marc und ich hatten eine lange Strecke vor uns. Als wir aus der Dusche kamen, hatten Elke und Ramona schon Kaffee gekocht. Frühstücken wollten Marc und ich unterwegs. Um 7.30 Uhr fuhren wir los. Zum Glück waren die Straßen trocken und wir konnten richtig Gas geben. Trotz einer Frühstückspause waren wir um 10.30 Uhr in Hannover. Wir trennten uns, schlossen die Motorräder ein und zogen uns um.Um 11.30 Uhr holte ich Marc mit dem Auto ab, und wir fuhren zu meinem Schwager um den Anhänger abzuholen. Um 12.00 Uhr waren wir schon wieder auf der Autobahn und schafften es gerade um 16.45 Uhr Ramonas Motorrad von der Traktorwerkstatt abzuholen. Völlig kaputt kamen wir um 19.00 Uhr auf dem Campingplatz an. Elke und Ramona empfingen uns schon an der Schranke. Die beiden hatten sich den ganzen Tag in der Sonne gebräunt. Sie konnten ja auch nicht viel unternehmen, außer spazierengehen usw. Wir entschlossen uns, an diesem letzten Abend noch einmal im Restaurant auf dem Campingplatz zu essen. Auf jeden Fall war für Ramona die Welt schon wieder fast in Ordnung. Der Werkstatttermin stand und ihr Bike war auf dem Anhänger gut verladen.

Der Freitag war wieder ein Rödeltag schlechthin. Erst jetzt habe ich gesehen, wieviel Klamotten wir doch mitgenommen hatten. Ich versuchte, alle Gepäckteile in meinem Sharan zu verladen. Doch einfach alles nur reinschmeißen war nicht:  Ich mußte tatsächlich alles schön geordnet packen, um auch wirklich alles mitzubekommen. Ramona und Marc fuhren bei mir im Auto mit, Elke fuhr als einzige noch mit dem Motorrad nach Hause. Und wie konnte es anders sein:  

Die letzten 100 Kilometer fuhren wir im strömenden Regen!

Ramonas Bike stand 3 Wochen in der Werkstatt, weil es Probleme mit der Ersatzteilbeschaffung gab. Aber sie läuft wieder und wir werden mit Sicherheit dieses Jahr wieder eine größere Tour fahren.    

  verfasst von Wolfgang

 

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